Appenzell Moto

Beschreibung: Im Appenzellerland geht alles mit Schwung. Berg und Tal lösen sich in sanften Wellen nahtlos ab. Die Strassen schlängeln sich elegant durch und über die Landschaft. Beim Albabzug läuten festlich geschmückte Kühe die Glocken und bei Schwingern und Talerschwingern gehört der Schwung schon seit Jahrhunderten dazu.

Stationen:
Start Herisau (AR) - 21,2 km - Trogen (AR) - 13,8 km - Altstätten (SG) - 7,3 km - Oberriet (SG) - 16,2 km - Appenzell (AI) - 14 km - Brülisau (AI) - Eischen/Kaubad - 3,7 km - Appenzell (AI) - 10,9 km - Urnäsch (AR) - 10,3 km - Schwägalp Pass (AR) - 10,9 km - Neu St. Johann (SG) - 13,1 km - Wattwil (SG) - 7,4 km - Wasserfluh Pass (SG) - 12,6 km - Schwellbrunn (AR) - 6,4 km - Ziel Herisau (AR)
Total: etwa 145 Kilometer

Das kleine Appenzell auf einer grösseren Rundfahrt nicht zu verlassen, ist gar nicht so leicht. Wikipedia umschreibt die Lage wie folgt "Appenzell Ausserrhoden grenzt an die Kantone Appenzell Innerrhoden und St. Gallen. Die beiden Appenzell sind gänzlich vom Kanton St. Gallen umgeben." und "Der geographische Mittelpunkt des Kantons Appenzell Ausserrhoden liegt ausserhalb des Kantons, nämlich im benachbarten Kanton Appenzell Innerrhoden." Noch kniffliger geht es nicht. Diese Fahrt macht alles zu einem Appenzeller Ereignis.

Herisau (AR) - Trogen (AR)
Obwohl Herisau einige interessante Besonderheiten zu bieten hat, machen wir uns zuerst auf den Weg nach Trogen (Richtung Appenzell), der Justiz-Hauptstadt von Appenzell Ausserhoden. Nach Herisau und Hundwil kommt bereits der erste Stopp in Stein (das sich die "Perle im Appenzellerland" nennt): Einen guten Grund dazu bietet die Appenzeller Schaukäserei, die nebst einem kleinen Shop und einem Restaurant auch über ein Besucherzentrum verfügt, das einen informativen Rundgang zur Handwerkskunst der Käse-Herstellung im Angebot hat (ab 9.- pro Person). Auf der Fahrt nach Trogen schwingt sich die Strasse durch Flusstäler und leichte Steigungen über Teufen nach Trogen. Dort lohnt sich der Besuch des 1946 gegründeten Kinderdorfs Pestalozzi, das im April 2006 ein Besucherzentrum eröffnet hat. Auf zwei Stockwerken zeigt es eine Ausstellung zur Geschichte des Kinderdorfes und über das heutige Leben. 2008 erhielt das Besucherzentrum für seine Publikumsfreundlichkeit ein Zertifikat des Europäischen Museumspreises.

Trogen (AR) - Altstätten (SG)
Wer bisher den leicht gebogenen Geraden nach Trogen fahrerisch nicht viel abgewinnen konnte, kann sich zwischen dem Kulturdorf im Appenzell und der traditionsreichen Marktstadt Altstätten im Kanton St. Gallen auf einige Herausforderungen gefasst machen. Die Strecke (in Trogen Richtung Altstätten) bietet beinahe sämtliche Kurven-Varianten, die sich ein Motorradfahrer ausdenken kann. Gipfelstürmer sollten auf der Höhe des Ruppenpass einen Ausflug nach St. Anton in Oberegg machen. Das Restaurant St. Anton heisst auch Motorradfahrer herzlich willkommen. Wenn man Glück hat, erwischt man beim Kaffee noch einen Gleitflieger, der über das Hotel Alpenhof segelt. Falls sich Fahrer und Beifahrerin trotz Fahrspass danach noch überwinden können, bei der Abfahrt einen Zwischenstopp einzulegen, bietet sich ein grossartiger Blick über das St. Galler Rheintal. Keine Überwindung kostet ein Halt in Altstätten: Die Stadt am Fusse der Hügel des Appenzellerlandes hat eine der schönsten historischen Altstädte der Ostschweiz.

Oberriet (SG) - Appenzell (AI)
Zwischen Altstätten und Oberriet liegen rund sieben Kilometer kurvenfreie Strecke, bis das Herz wieder höher schlägt. Wenn das Strassenschild in Oberriet nach Appenzell zeigt, und in Eichberg die Abzweigung ins Zentrum des Appenzell nicht verpasst worden ist, sollten die Hände der Sozia wieder etwas energischer zupacken. Nach zwei, drei kniffligen Bergauf-Passagen bei Eichberg folgt die Slalomstrecke für Motorradfahrer: nicht allzu schnell und nicht allzu eng, aber mit einem gleichmässigen Rhythmus folgt Kurve auf Kurve (maximal 60 km/h). Bei Eggerstanden führt die Route nach Appenzell, das weniger einem Dorf als vielmehr einer Kleinstadt in den Bergen gleicht

Appenzell (AI) - Brülisau (AI) - Eischen/Kaubad (AI)
Von Appenzell aus gibt es mehrere Optionen, eine davon ist natürlich das Zentrum von Appenzell zu besuchen. Unter anderem steht dort das Museum Appenzell, das sich der ländlichen, katholisch geprägten Kulturgeschichte des Kantons Appenzell Innerrhoden widmet. Im Zentrum stehen Themen der Volkskunde und der populären Alltagskultur. Dazu gehören die einst weltberühmte Appenzeller Handstickerei ebenso wie die Bauern- und Möbelmalerei, die Geschichte des Tourismus oder die Volksfrömmigkeit (Quelle Museum Appenzell). Weitere Option: Ein Ausflug nach Brülisau zur Bodenstation der Luftseilbahn Hoher Kasten, die in nur acht Minuten auf den gleichnamigen Berg führt, der dank seiner riesigen Antenne schon bei der Anfahrt von Appenzell aus leicht zu erkennen ist. Wer länger im Appenzell bleiben möchte und gerne im Zelt übernachtet, sollte sich den Campingplatz Eischen des Hotels Landgasthof Eischen näher ansehen. Er bietet freie Rundumsicht über das Appenzellerland. Die etwas luxuriösere Variante wäre eine Übernachtung im Hotel Kaubad, das neben Zimmern auch eine Ferienwohnung zur Verfügung hat und entspannende Ruhe gleich mitliefert: Einzig ein Kuckuck oder Kuhglocken sind ab und zu in der herrlichen Stille zu hören (Quelle Hotel Kaubad).

Urnäsch (AR) - Schwägalp Pass (AR)
Nach dem kleinen Ausflug in die Umgebung geht's wieder zurück nach Appenzell und von dort Richtung Urnäsch, das südlich von Waldstatt am Flüsschen gleichen Namens und an der Bahnlinie Herisau - Appenzell liegt. Bei dem Reka-Feriendorf Urnäsch, in dem man moderne Ferien-Wohnungen mit 2,5 oder 3,5 Zimmern mieten kann, beginnt die Passstrasse über die Schwägalp mit zuerst weiten und nach und nach immer enger werdenden Kurven nach Neu St. Johann. Auf dem ab April gut befahrbaren Pass mit vielen Gratis-Parkplätzen auf der Passhöhe und Sicht auf den Säntis gibt es zwei Lokale, die von Motorradfahrern gerne und oft aufgesucht werden: Das Gasthaus Passhöhe Schwägalp und das Restaurant Schwägalp, das direkt bei der Talstation der Säntis Schwebebahn zu finden ist. Die Abfahrt von Hundwil auf der Route nach Neu St. Johann bietet temporeiche Kurvenkombinationen, die mit Schwung und Eleganz abgearbeitet werden können. Durch das Toggenburg führt die Schwägalpstrasse vorbei an kleinen Dörfern mehr oder weniger direkt zur Hauptstrasse Richtung Wattwil.

Wattwil (SG) - Wasserfluh Pass (SG)
In Wattwil (dem Hauptort des Toggenburg und Heimat des Schweizer Schriftstellers Ulrich Bräker, der 1789 mit dem Buch "Die Lebensgeschichte und Natürliche Ebenteuer des Armen Mannes im Tockenburg" seine Autobiographie im Heinrich-Füssli-Verlag publiziert hat) geht es Richtung Lichtensteig den Berg hoch zur Wasserfluh. Nach der Passhöhe gibt es ein, zwei blinde Kurven, die mit Vorsicht zu passieren sind: Im Sommer werden die Wiesen oft auch am Rand der Strasse gehegt und gepflegt. Bei allen anderen Kurven heisst das Motto: gute Sicht, freie Fahrt.

Schwellbrunn (AR) - Herisau (AR)
Im Neckertal geht's weiter Richtung St. Peterzell und Waldstatt. Bei Schönengrund führt die Strasse links hoch nach Schwellbrunn, dem Dorf, das 2017 zum "schönsten Dorf der Schweiz" gewählt wurde und im Film „Un Franco, 14 Pesetas“ zu sehen war, der im Sommer 2006 in Schwellbrunn gedreht wurde. Nach dem Dorf führt die kurvenreiche Strasse hinab nach Herisau, dem Hauptsitz der Appenzeller Bahnen und der Heimat der Ruine Rosenberg auf dem Ramsenstock, die im Mittelalter errichtet und während der Appenzellerkriege 1403 als strategisch wichtige Anlage von aufständischen Appenzellern in Brand gesetzt worden ist und danach nicht wieder aufgebaut wurde. Heute wird die Ruine gerne als Picknick-Platz und Feuerstelle genutzt - ein gelungener Abschluss der Appenzeller-Tour mit Brot, Klöpfer und Senf.

Legenden:
Grosses Bild: Wie frische Milch trinken und würzigen Käse essen: das Appenzell mit grünen Wiesen, Kühen und wolkenfreiem Himmel
Kleine Bilder (v.l.n.r.): Der Säntis ist mit 2502 m ü. M. der höchste Berg im Alpstein, das Dorf Appenzell repräsentiert die Schweiz voller Traditionen, die leicht geschwungenen Horizonte des Appenzell bei Kaubad/Eischen, der Hohe Kasten ist ein 1793 m ü. M. hoher Berg der Appenzeller Alpen

Video-Links
Oberriet
Ruppenpass (Altstätten to Trogen)
Ruppenpass (Trogen to Altstätten)
Schwägalp Downhill
Schwägalp Uphill
Schwägalp Valley

Info-Links
Stein AR - Appenzeller Schaukäserei
Restaurant St. Anton in Oberegg
Dorf Appenzell: Appenzellerland Tourismus
Museum Appenzell
Hoher Kasten
Hotel Landgasthof Eischen
Hotel Kaubad, Familie Reymond-Peier
Reka Feriendorf Urnäsch
Restaurant Schwägalp mit Blick auf Säntismassiv
Säntis-Schwebebahn - Bergerlebnis - Seminar und Säntis - das Hotel
Appenzeller Käse: Appenzellerland Tourismus

Fahrzeug: Peugeot Elyséo 125
Kamera: Keine Information - Modell: Keine Information Einstellungen: Belichtungszeit: Keine Information - Blende: Keine Information - ISO: Keine Information

Appenzell: Das geschwungene Land

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