Val Lumnezia: Im Kreisel der Sonne  

Lumbrein (Graubünden) - Video/Images by Claudio Biesele, booked on Sun 03 January 2021
Category: Tours

Val Lumnezia: Im Kreisel der Sonne
Description: Auf der Umfahrungsstrasse von Ilanz gibt es seit 2016 den Kreisel West, der die "Die erste Stadt am Rhein" mit mehreren Tälern verbindet, in welchen die Besucher Energie tanken können. Im "Tal des Lichts" (Val Lumnezia) meldet die Wetterstation meistens "viel Sonne, vereinzelt ein paar harmlose Wolken" oder - noch besser - "sonnig und wolkenlos".

Stationen
Start Ilanz/Glion (GR) - 7,5 km - Cumbel (GR) - 5 km - Vignogn (GR) - 3 km - Lumbrein (GR) - 5,2 km - Vrin (GR) - 3,8 km - Ziel Puzzatsch (GR)
Total: etwa 25 Kilometer

Meteorologische Messwerte zeigen, dass das Lumneziatal zu recht als Sonnental bezeichnet wird. Vella ist der Sonnen- und Talhauptort in der Gemeinde Lumnezia. Die Terrasse der Siedlung weist einen jährlichen Globalstrahlungswert von rund 1600 Sonnenstunden auf. Das bedeutet mehr Zeit für das Pflanzenwachstum - sowie Sommermonate mit häufigeren Hitzetagen.

Ilanz/Glion (GR) - Cumbel (GR)
Bevor man der Sonne entgegen fährt, lohnt es sich, dem ehemals rebellischen Ilanz kurz seine Aufmerksamkeit zu widmen. Die Kleinstadt am Rhein ist eine der zehn Schweizer Orte, die 2017 vom Evangelischen Kirchenbund das Etikett "Reformationsstadt" verliehen bekommen haben. Mit ein Grund sind die Bündner Wirren des beginnenden 17. Jahrhunderts, als Ilanz sich auf die Seite der Franzosen und Venezianer stellte. Für die Unterstützung der Gegner Spaniens musste Ilanz unter österreichischer Besetzung büssen. Als Folge von Not und Armut machte sich der Hexenglaube breit, der in Ilanz während einiger Jahre zu zahlreichen Hexenprozessen führte. Kein Grusel-Museum, aber eine der Attraktionen der Reformationsstadt ist das Museum Regiunal Surselva: Das seit 1988 bestehende deutsch- und rätoromanisch-sprachige Museum ist in der Casa Carniec untergebracht, einem alten Patrizierhaus in der Altstadt. Es zeigt auf vier Etagen Exponate aus mehr als 60 Ortschaften der Surselva.
Cumbel taucht auf der kurvenreichen und gut ausgebauten Strasse Richtung Lumbrein erst nach ein paar Kilometern auf - und das ist noch nicht allzu lange her. 1927 fuhr das erste Postauto durch Cumbel Richtung Vrin. Mit dem Bau der Bergbahnen und Skilifte im Talzentrum Vella im Jahre 1970 begann der eigentliche touristische Aufschwung auch in Cumbel. Eine besondere, historische Bedeutung hat das Wappen von Cumbel: Das "Frauentor" ist das bekannteste historische Denkmal des Tales. Seinen Namen erhielt es vom legendären Kampf der Lugnezer Frauen während der Werdenberg-Belmont-Fehde 1352, als gemäss einer Erzählung aus dem 18. Jahrhundert die tapferen Lugnezerinnen einen Umgehungstrupp des Feindes bei Porclas in die Flucht geschlagen hatten. Das Tor bei Porclas ist der Rest einer Sperrmauer, die den Zugang zu der linken, westlichen Talseite behinderte.

Open Air Lumnezia (GR)
Weiter auf dem Weg nach Vignogn führt eine Abzweigung nach Degen, dem Veranstaltungsort des Open Air Lumnezia, ein Open-Air-Musikfestival mit erstklassiger Besetzung. Es findet alljährlich am zweitletzten Juli-Wochenende in der Val Lumnezia statt. Das Open Air Lumnezia startete 1985 als kleines Rockkonzert in Davos Munts bei Vattiz. Gegründet wurde es von der Jungmannschaft Lumnezia. Die einheimischen Bands lockten damals rund 700 Besucher an. Mittlerweile ist das Open Air Lumnezia eines der grössten Festivals der Schweiz. U.a. sind dort Wishbone Ash, Gotthard, Jazzkantine, Nina Hagen, Züri West, Sina oder Patent Ochsner aufgetreten.
Wenn man vom Fotografieren des Lugnez-Tales ablassen kann, ist der Badesee beim "Camping Davos Munts" ein guter Platz für einen erfrischenden Zwischenhalt. Der idyllische Badesee in Vattiz im grünen Val Lumnezia lädt zum Spielen, Sonne tanken und Verweilen ein. Das Restaurant am Badesee Davos Munts kocht täglich feine Köstlichkeiten für den kleinen und grossen Hunger. Quelle: Wikipedia, Badesee Camping Davos Munts

Vignogn (GR) - Lumbrein (GR)
Beim Durchfahren von Vignogn gibt es nur wenig, aber trotzdem Bemerkenswertes festzuhalten. Der Ort war im frühen Mittelalter ein Königsgut und im Hochmittelalter Sitz der Ministerialen de Viggun, von denen sich der Name des Dorfes herleitet. Viel mehr Informationen gibt es zu Lumbrein, der attraktivsten Kleinstadt des Tales. Das ehemalige Bauerndorf (es liegt auf einer Terrasse, die Sonnenstrahlen zu sammeln scheint) verfügt über ein eigenes Kleinkraftwerk und damit über eine eigene Energieversorgung. Besondere Attraktion von Lumbrein ist ein auf den ersten Blick unscheinbar aussehendes Stück Erde (siehe Foto): Der bronzezeitliche Siedlungsplatz Crestaulta. Die Siedlungsstätte wurde im Sommer 1935 entdeckt. Der damalige Kantonsförster Walo Burkart (1887–1952) nahm am markanten Hügel zusammen mit dem einheimischen Lehrer Ch. Gartmann eine Probebohrung vor. Schon nach wenigen Minuten stiessen die Männer auf Tierknochen, Keramikscherben und ein halbes Bronzebeil. Nach einer grösseren Sondierung im Herbst wurden von 1936 bis 1938 systematische Ausgrabungen durchgeführt. Entdeckt wurden Hinweise auf drei Hüttenplätze mit Herdstellen, Steinsetzungen sowie einen Holzbretterboden. Die Ausgrabungen förderten ferner keramische Funde aus der inneralpinen Bronzezeit-Kultur (ehemals Crestaulta-Kultur genannt) zutage, zudem Bronzegeräte (Sichel, Beile, Dolche, Schmucknadeln), Stein- und Knochenartefakte, verkohlte Sämereien sowie tierische Knochenreste. Die Siedlung war seit der frühen Bronzezeit während ca. 500–600 Jahren ununterbrochen besiedelt und gilt als eine der ältesten im inneren Alpenraum. Weitere historisch interessante Flecken in Lumbrein: Der Wohnturm Chisti (heute in Privatbesitz), um 1315 erbaut und einst vermutlich der Stammsitz der Herren von Lumerins und der Wohnturm Casaulta am Ausgang des Dorfes Richtung Vrin. Quelle Wikipedia

Vrin (GR) - Puzzatsch (GR)
Nach Lumbrein wird die Strasse, die dem felsigen und zum Teil steilen Gelände mit Kurven, Schotterpassagen und kleinen Brücken folgt, immer enger - und das Tempo immer moderater. Das Bergdorf Vrin liegt auf einer Terrasse am Talschluss des Lugnez und im Quellgebiet des Glenners, umgeben von steilen Graswiesen und riesigen Alpweiden. Vrin ist Ausgangsort für Passwanderungen über die Fuorcla da Patnaul nach Vals und über den Diesrut und die Greina ins Tessin. Zur Förderung der einheimischen Kultur und zur Bewahrung der alpinen Siedlung kauften die Einwohner von Vrin anfangs der achtziger Jahre alles freie Bauland auf und verhinderten damit jegliche Spekulation. Wiesen wurden im Verhältnis 1:5 zusammengelegt, ein Metzger angesiedelt, eine Genossenschaft gegründet. Mehrere Gebäude, die meisten als Blockhaus aus Holz in Strickbauweise, wurden neu gebaut. 1998 wurde das Bündner Bergdorf mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet und im 2010 mit einem "Europäischen Dorferneuerungspreis für ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität“ gewürdigt. Quelle Wikipedia
Höhepunkt der Fahrt ist der Weiler Puzzatsch, der auf 1667 M.ü.M. liegt, über eine eigene Kapelle mit dem Namen Sogn Valentin verfügt und immer wieder wanderlustige Gäste aus weniger bergigen Regionen anlockt und auch beherbergt. Unter anderem gibt es auf dem mit dem Bus erreichbaren Maiensäss eine Ferienwohnung für maximal 6 Personen. Hinter Puzzatsch führt eine kleiner Schotterweg zum Parkplatz für Wanderer, Bergsteiger und Biker mit einer Verkaufsstelle für Ziegenkäse. Wer hinter dem Dorf Richtung Himmel fährt, muss sich bei einem Zwischenhalt auf der steilen Landwirtschafts-Strasse in Acht nehmen: Auf dem Seitenständer rutscht das Motorrad gerne den Berg runter.

Legenden:
Grosses Bild: Grandiose Aussicht über das Tal des Lichts (Val Lumnezia) Richtung Lumbrein
Kleine Bilder (v.l.n.r.): Lumbrein wurde wegen seines kompakten Dorfbildes und der gut erhaltenen historischen Bauten ins Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgenommen, im Lugnez bleibt kein Platz unbesiedelt, rechts neben dem Weiler liegt der bronzezeitliche Siedlungsplatz Crestaulta, ein befahrbarer Steilhang bei Puzzatsch

Video-Links
Lumnezia Valley

Info-Links
Lumnezia - Home
Badesee Davos Munts - Vattiz, Val Lumnezia
Lumnezia - Nachbarschaft Vignogn
Open Air Lumnezia
Orte der Magie - Lumbrein, Surselva
Alpina Lumbrein
Hotel Péz Regina
Ustria dalla Posta, Vrin
Hotel - Pension Péz Terri


Vehicle: Peugeot Elyséo 125
Camera: Keine Information - Modell: Keine Information Settings: Belichtungszeit: Keine Information - Blende: Keine Information - ISO: Keine Information

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